18. April 2016 Julian Kücklich

Die Kunst der Vereinfachung

Wie geht man am besten mit Komplexität um? Wie macht man Abstraktes konkret? Und wie schafft man es, divergente Standpunkte auf einen Nenner zu bringen? Sicher waren Sie auch schon in Situationen, in denen Sie sich diese oder ähnliche Fragen gestellt haben, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Für mich liegt der Schlüssel zu diesen Fragen im visuellen Denken. Denn visuelle Darstellungen sind multilinear, assoziativ und nicht-hierarchisch. Dadurch sind sie in der Lage, komplexe Sachverhalte so abzubilden, dass sie leichter verstanden werden. Sie ermutigen uns dazu, uns genau und bildhaft auszudrücken, statt verbale Nebelkerzen zu werfen. Widersprüchliches kann im Bild nebeneinander existieren, ohne eine Auflösung zu erzwingen.

Doch welches Handwerkszeug benötigt man, um visuelles Denken einsetzen zu können? Stift und Papier sind schon mal ein guter Anfang. Dazu braucht man dann noch ein paar gut erkennbare Icons, eine leserliche Schrift, ein Gefühl für Form und Farbe und ein bisschen Organisationstalent – und schon kann es losgehen!

In meinem Workshop zum Thema “Graphic Facilitation” beschäftigen wir uns zunächst einmal damit, wie man aus Linien und einfachen Grundformen Bildsymbole mit hohem Wiedererkennungswort zaubert. So bauen wir uns Schritt für Schritt eine mentale Bibliothek aus vielseitig verwendbaren Icons auf – der Grundwortschatz des visuellen Denkens. Dann widmen wir uns dem Thema Schrift – denn leserlich zu schreiben ist kein Hexenwerk und kann sogar von Schreibmuffeln und Tastaturjunkies erlernt werden. Dann kommt Farbe ins Spiel – denn die Welt ist ja nicht schwarz und weiß und auch nicht Rot-Grün-Blau, sondern besitzt zahlreiche Zwischentöne. Zum Abschluss beschäftigen wir uns dann noch mit grundlegenden zweidimensionalen Organisationstechniken – von der Assoziationswolke bis hin zur Strategielandschaft.

Der Workshop wendet sich in erster Linie an Visualisierungsanfäger, aber auch Teilnehmer, die schon mit visuellen Techniken gearbeitet haben, sind herzlich willkommen. Alles, was sie mitbringen müssen, ist Neugier und Experimentierfreude – Zeichentalent und Kunstverständnis werden nicht benötigt. Am Ende des Workshops werden Sie in der Lage sein visuelle Elemente so zu verbinden, dass Sinn entsteht. Sie werden sich leichter tun, vor Publikum zu zeichnen und zu schreiben. Sie werden über Ihr eigenes Repertoire an Icons verfügen, mit denen Sie gleich anfangen können, Ihre eigenen Themen zu visualisieren. Und als visueller Denker werden Sie in Zukunft garantiert mehr Spaß in Meetings haben!


Weiter zum Graphic Facilitation Workshop am 11. Mai 2016 beim BA-Camp in Wien


About Julian Kücklich

Julian Kücklich

Julian Kücklich

I am a visual thinker and a media researcher with a sustained interest in old and new media, journalism, and visualization. My strengths are analytical and strategic thinking, unorthodox approaches, and constraint-based solutions. I have worked in different countries and different industries, have participated in a range of academic and professional projects, and I take pride in my ability to mediate across disciplines and professional cultures.

Specialties: Analytic thinking, visualization, strategic and visionary thinking, concept development, knowledge and transition management.

Web: playability.de
Flickr: cucchiaio

Julian im BA-Podcast

Mehr über Graphic Facilitation und Graphic Recording könnt ihr auch in der Podcast-Folge hören, die wir gemeinsam mit Julian aufgenommen haben: Episode 28 – Graphic Facilitation

Anmeldung

Jetzt zum BA Camp anmelden!