4. April 2019 Boris Tabachnik

Adapt or die – Lebensfähigkeit als hochpriores Bestreben

Immer öfter hört und liest man, dass unsere Unternehmen wie lebendige Organismen zu betrachten sind und daher keiner zentralen Steuerung bedürfen. Die seit Jahren aufkeimende agile Bewegung, die jüngsten Managementansätze und das Streben nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit neuer Generationen beschäftigen viele HR-Abteilungen und untermauern das Ganze anscheinend.

Sind diese Gedanken neu? Von wegen! Bereits Ende der 50er beschäftigte sich Stafford Beer, der als Begründer der Managementkybernetik gilt, mit der Frage einer effektiven Steuerung von Organisationen als sozialen Systemen. Unter anderem basierten seine Ansätze auf Arbeiten zu Kybernetik von Norbert Wiener und Heinz von Foerster. Eines der Fokusthemen von Stafford Beer war sein Modell lebensfähiger Systeme (VSM, viable system model), das als Grundlage für autonome Organisationsstrukturen verwendet werden sollte und diesen auch helfen könnte, in komplexen Umwelten anpassungsfähig und effektiv zu bleiben und damit auf eine lange Sicht zu überleben. Was will man denn mehr?

Gleichzeitig sind in den heutigen Unternehmen seit Jahren Optimierungsversuche zu beobachten, die einer brownschen Bewegung nicht unähnlich sind  — jährliche Reorganisationen, Schwanken zwischen horizontalen (prozess-orientierten) und vertikalen (disziplin-orientierten) Teams, Torkeln zwischen Projekten als temporären und Linienstrukturen als permanenten Organisationsstrukturen… Diese Massnahmen scheinen selten bis nie zu einem nachhaltigen Erfolg zu führen – auch wenn solche regelmässig verkündet, verbucht und gefeiert werden. Missachten wir hier eine weitere Dimension? Woran liegt es denn, dass in der Regel keine richtigen Erfolge vorzuweisen sind?

Die Antwort liegt vor uns. Die bereits seit Jahrzehnten, ja sogar seit Jahrmillionen, vorliegenden Lösungsmuster zeigen hier einen möglichen Ausweg, werden jedoch nicht wirklich verstanden und aus diesem Grund schon zu lange und zu wenig beachtet. Mehr zu diesem spannenden Thema in meinem Keynote-Beitrag auf dem BA Camp 2019.

Ich freue mich!

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